+++ PRESSEMITTEILUNG +++

Verhandlungen zur Kindertagesbetreuung 2025: Wohlfahrtsverbände for-dern klare Perspektive für Hamburger Kitas

Hamburg, 07.08.2025. Nach langen Verhandlungen haben sich die Kita-Anbieter und die Bildungsbehörde auf die Entgelte für Hamburger Kitas für 2025 geeinigt. Im Mittelpunkt der Verhandlungen standen die Kosten für das Kita-Personal sowie die Kosten für externe Therapeut*innen, die in den Kitas Kinder mit Behinderungen versorgen.

Personalentgelte steigen – wie rechtlich vorgeschrieben

Die Spitzenverbände der Hamburger Wohlfahrtspflege bewerten den Abschluss der Verhandlungen nüchtern: „Die Steigerung der Personalentgelte entspricht dem, was der Landesrahmenvertrag Kita vorschreibt. Seit einigen Jahren jedoch zeigt sich, dass diese Regelung nicht ausreichend ist, um die Arbeit in den Kitas zu refinanzieren, und daher dringend reformiert werden sollte“, sagt Sandra Berkling von der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Hamburg (AGFW), dem Zusammenschluss der Hamburger Wohlfahrtsverbände.

Steigerung der Therapieleistungen unzureichend

Bei den Kostensätzen für externe Therapie verständigten sich Anbieter und Behörde auf eine Erhöhung um drei Prozent. Damit fällt die Fortschreibungsrate für die externen Therapeut*innen nicht so hoch aus wie für das Kita-Personal, obwohl dies aus Sicht der Verbände wünschenswert gewesen wäre. Gerade bei den Leistungen für Kinder mit Behinderung sind die Kitas mit steigenden Bedarfen und wachsenden Herausforderungen konfrontiert. Damit Kita-Träger für Kinder mit Behinderungen die dringend benötigten Betreuungsplätze schaffen, brauchen sie die Sicherheit, dass die Entgelte für Therapieleistungen auch künftig mit den realen Kosten mithalten werden.

Stillstand bei Refinanzierung mittelbarer Pädagogik

Im aktuellen Beschluss nicht berücksichtigt ist die Refinanzierung der mittelbaren Pädagogik. Dazu zählen beispielsweise Elterngespräche oder die Anleitung von angehenden Erzieher*innen. Diese Leistungen werden bereits seit jeher von den Kitas erwartet und erbracht, allerdings ohne dass dafür Mittel fließen.

„Bereits im letzten Jahr hatte die Behörde angekündigt, in die Finanzierung der mittelbaren Pädagogik einsteigen zu wollen. Seitdem wartet die Kita-Landschaft darauf, dass den Ankündigungen endlich Taten folgen. Doch auch jetzt fehlt die Bereitschaft, Mittel in die Hand zu nehmen“, sagt Sandra Berkling. „Wir Anbieter haben bereits Vorschläge vorgelegt, um die Qualität in der Kindertagesbetreuung zu sichern. So fordern wir einen mehrstufigen Einstieg in die Refinanzierung bis 2029 auf schließlich 15 Prozent der pädagogischen Wochenstunden. Dabei handelt es sich lediglich um das fachlich notwendige Minimum. Ein weiterer Ausbau der mittelbaren Pädagogik in den Folgejahren ist unbedingt erforderlich.“

Reformbedarf und Ausblick

Die Wohlfahrtsverbände sehen weiterhin die Notwendigkeit, das Entgeltsystem umfassend zu reformieren. Seit Jahren sind die Entgelte nicht mehr auskömmlich, Tariflöhne und Ausfallzeiten werden nicht voll finanziert. Hamburger Kitas brauchen aber eine klare Zukunfts- und Finanzierungsperspektive, um ihren Beitrag zu mehr Teilhabe und Chancengleichheit für alle Kinder dieser Stadt leisten zu können. Dafür wird sich die AGFW einsetzen, wenn nach Sommerpause mit der Behörde Gespräche zur Weiterentwicklung des Systems starten.

 

Pressekontakt AGFW Hamburg e.V.
Sandra Berkling
Tel.: 040 60 77 46 512 // Mobil: 0151 42 54 74 68
Email: sandra.berkling@agfw-hamburg.de

  • 2025-08-07

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