+++ PRESSEMITTEILUNG +++

Jugend- und Familienministerkonferenz in Hamburg:

AGFW begrüßt Fokus auf Prävention – fordert umfassende Stärkung der Kinder- und Jugendhilfe

 

Hamburg, 23.05.25. Hamburg richtet in diesem Jahr die Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) der Länder aus. Im Mittelpunkt der Konferenz steht unter anderem der Leitantrag zum Thema „Mehr Prävention in der Kinder- und Jugendhilfe“. Die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Hamburg (AGFW), der Zusammenschluss der Hamburger Wohlfahrtsverbände, begrüßt es ausdrücklich, dass Prävention stärker in den Fokus gerückt wird. Gerade vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen infolge der Pandemie ist eine frühzeitige Stabilisierung wichtiger denn je.

Gleichzeitig betont die AGFW, dass Prävention nur ein Baustein einer erfolgreichen Kinder‑ und Jugendhilfe sei: „Wir brauchen ein ganzheitlich tragfähiges System, in dem Prävention, ambulante und stationäre Hilfen, familienunterstützende Angebote und Jugendbeteiligung gleichermaßen Hand in Hand wirken“, so Sandra Berkling von der AGFW. Das gesamte System der Kinder- und Jugendhilfe müsse nachhaltig gestärkt werden.

Ein Blick in den Koalitionsvertrag der Hamburger Regierungskoalition zeigt zahlreiche vielversprechende Ansätze, die die Kinder- und Jugendhilfe in unserer Stadt insgesamt besser aufstellen sollen. So gibt es etwa klare Bekenntnisse zum Stellenwert der Kindertagesbetreuung und zur Reform des Kitagutscheinsystems. Auch die geplante Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive zur Bekämpfung des Fachkräftemangels sowie die Unterstützung von Familien in belastenden Lebenslagen werden von der AGFW positiv bewertet.
Im Bereich der Jugendhilfe finden sich wichtige Zusagen zur Nachbetreuung junger Volljähriger (Careleaver) und zum Ausbau stationärer Hilfen. Zudem soll die Offene Kinder- und Jugendarbeit gestärkt und Jugendliche stärker beteiligt werden. Die inklusive Gestaltung der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Ausbau von Kitaplätzen für Kinder mit entsprechendem Bedarf runden das Bild ab.

Trotz dieser positiven Ansätze fehlt der AGFW an einigen Stellen Eindeutigkeit: „Viele Ankündigungen wirken noch unverbindlich und lassen wichtige Fragen offen. Unklar bleibt, mit welchen finanziellen Mitteln die Ziele umgesetzt werden sollen“, so Berkling. „Konkrete Maßnahmen und ausreichend Ressourcen sind jedoch unerlässlich, um den tatsächlichen Herausforderungen zu begegnen.“

Beispiele dafür sind die Refinanzierung von Tarifsteigerungen im Kita-Personalbereich sowie finanzielle Anreize zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften – etwa durch die vollständige Finanzierung von Nachtbereitschaften in der stationären Jugendhilfe, wie sie bereits in der Pflege und Eingliederungshilfe üblich ist. Solche Schritte sind notwendig, um die Versorgungssituation dauerhaft zu verbessern.

Sandra Berkling: „Wir freuen uns, jetzt zügig mit den neuen Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen, um konstruktiv an Lösungen zu arbeiten. Junge Menschen in Hamburg verdienen eine Kinder- und Jugendhilfe, die ihren Bedürfnissen gerecht wird. Es gibt viel zu tun – packen wir es gemeinsam an.“

 

Pressekontakt AGFW Hamburg e.V.
Sandra Berkling
Tel.: 040 60 77 46 512 // Mobil: 0151 42 54 74 68
Email: sandra.berkling@agfw-hamburg.de

 

 

 

 

  • 2025-05-23

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