Digitalisierung der Seniorenarbeit ermöglichen
AGFW Hamburg fordert mehr Unterstützung digitaler Teilhabe von Älteren
Hamburg, 01.10.2020. Zum heutigen „Tag der älteren Generation“ fordert die AGFW Hamburg, das Thema Digitalisierung in den Mittelpunkt der weiteren Entwicklung der Offenen Seniorenarbeit zu stellen. Bereits mit ihrem Positionspapier „Älter werden in Hamburg“, das die AGFW vor einem Jahr veröffentlicht hatte, setzten die Hamburger Wohlfahrtsverbände dieses Thema auf die Agenda. Jetzt untermauert die AGFW ihre Forderung nach digitaler Teilhabe älterer Menschen mit konkreten Vorschlägen.
Wie wichtig einerseits der Zugang zu digitaler Technik und andererseits der Erwerb von Kom-petenzen zur Nutzung dieser Technik für Menschen im Alter sind, ist spätestens in Zeiten von coronabedingten Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen klar geworden. Digitale Kanäle sind in Pandemiezeiten für viele Senior*innen eine wichtige Möglichkeit, soziale Kontakte sowie Zugang zu Informationen zu erhalten. Die Träger der Freien Wohlfahrtspflege in Hamburg erkennen momentan eine erhöhte Nachfrage nach digitaler Fortbildung, u.a. in Seniorentreffs in Form von Smartphone- und Tablet-Sprechstunden sowie Unterstützung beim Umgang mit dem PC, die das momentane Angebot bei Weitem übersteigt.
Um der digitalen Spaltung (v.a. nach Alter, Bildungsstand, Einkommen, Geschlecht) entgegenzuwirken und gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen, fordert die AGFW Hamburg in ihrem Positionspapier „Älter werden in Hamburg“ vom Hamburger Senat
- eine umfassende Digitale Bildungsstrategie für ältere Menschen mit flächendeckenden, niedrigschwelligen Lern- und Übungsangeboten durch fachlich und medienpädagogisch geschulte Kräfte. Voraussetzung hierfür ist die bedarfsgerechte finanzielle, räumliche und technische Ausgestaltung bereits bestehender Einrichtungen der Seniorenarbeit und der ehrenamtlichen Strukturen sowie deren Weiterbildung in Hinblick auf digitale Bildungsangebote für Senior*innen.
- die Stärkung der digitalen Kompetenzen derer, die beruflich mit älteren Menschen zu tun haben (Quartiersarbeit, Pflegeberufe etc.).
„Um den gestiegenen Anforderungen durch die Digitalisierung in der Seniorenarbeit gerecht zu werden und so zeitgemäße Angebote in den Seniorentreffs anbieten zu können, brauchen wir die Unterstützung von hauptamtlichen Kräften, die in der Lage sind, digitale Kompetenzen umfassend zu vermitteln“, sagt Jens Stappenbeck, Geschäftsführer der AGFW.
Die AGFW Hamburg unterstützt außerdem die im Achten Altersbericht vorgebrachte Forderung nach kostenfreiem WLAN im öffentlichen Raum und in allen durch Senior*innen genutzten Einrichtungen sowie in der eigenen Häuslichkeit. Insofern wird der Internetzugang als unverzichtbares Element der öffentlichen Daseinsfürsorge angesehen und muss daher auch in die Regelförderung nach SGB XII, Kap. 4 einfließen. Ebenfalls unterstützt wird die von der BAGSO vorgebrachte Forderung nach einem „Digitalpakt Alter“, der die Gestaltung digitaler Angebote und Dienstleistungen als kommunale Aufgabe sieht.
Das Positionspapier der AGFW „Älter werden in Hamburg“ finden Sie unten zum Download.
Kontakt:
Jens Stappenbeck
Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) Hamburg e.V.
Burchardstraße 19, 20095 Hamburg
Tel. 040 23 15 86
jens.stappenbeck@agfw-hamburg.de
www.agfw-hamburg.de
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